Lieber Martin, du bist beim STANDARD derjenige, der dafür sorgt, dass es so kreative und innovative Mutationen auf unserer Startseite gibt.

Heute holen wir dich vor den Vorhang und stellen dich und deine Arbeit unseren Newsletter-Leser:innen vor. Vielen Dank für deine Zeit! 
Kannst du uns einen Einblick in deine Rolle und Aufgaben beim STANDARD geben und uns erzählen, was deine Hauptverantwortlichkeiten sind?

Seit Februar 2005 arbeite ich für den STANDARD als „Projektmanager Special Ads“. Ich gebe Kreativagenturen eine Übersicht der Möglichkeiten bei Sonderwerbungen auf unserer Startseite, koordiniere externe und interne Produzent:innen, halte die Media-Agenturen oder auch Endkund:innen während der Umsetzung auf dem Laufenden und kümmere mich um Troubleshooting jeglicher Art… Es ist eine sehr vielseitige Aufgabe und häufig stehe ich im virtuellen Austausch mit Kund:innen und Kreativagenturen.

Martin Altersberger
Ad Technology | Project Manager, Special Ads

Fotos: Martin Karrer

Kannst du dich noch an deine erste Mutation erinnern? Wenn es einen Screenshot dazu gibt, dann zeigen wir diesen heute gerne unseren Leser:innen.

Ich erinnere mich nicht mehr im Detail an meine erste Mutation, aber im Archiv habe ich noch einen Screenshot vom 30. Jänner 2007 gefunden, eine Mutation für Windows Vista. 

Was war die allererste Mutation, die auf derStandard.at online gegangen ist?

Die allererste Mutation ist schon vor meiner Zeit beim STANDARD geschalten worden.  

Ja, da hast du Recht Martin – wir haben  im Archiv gesucht und sie im Jahre 2004 gefunden – der/die Kund:in war tele.ring. 

Wie ist bei einer Mutation der Weg von der Idee bis zur Umsetzung? Gibt es einen typischen Workflow, den du befolgst?

Es gibt einen Workflow – ja, aber der muss immer den gegebenen Umständen angepasst werden. Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob jemand mit einem bestehenden Konzept zu uns kommt und wissen will, ob das so umsetzbar ist oder das Konzept erst entsteht, nachdem ich mit den Kreativ-Agenturen oder den Kund:innen ins Gespräch gekommen bin und die technischen, sowie gestalterischen Möglichkeiten näher bringe.

Am Anfang ist also nicht immer ein fertiges Konzept, aber sobald das abgeklärt ist, starten die Produktionsabläufe. Entweder die Kreativ-Agenturen erstellen die Werbemittel selbst, oder wir erstellen die Werbemittel nach deren Vorgaben.

Welche kreativen Überlegungen fließen in die Gestaltung von Mutationen ein, um sicherzustellen, dass sie sowohl ansprechend als auch effektiv sind?

Der Kreativität sind technische Grenzen gesetzt. Es gibt Rahmenbedingungen, innerhalb derer wir uns bewegen können. Die Kreativität ist somit den technischen Möglichkeiten unterworfen.

Folgende Überlegungen fließen in die Gestaltung mit ein:

  • Welche Werbepositionen können belegt werden?
  • Welches Zusammenspiel zwischen Werbemitteln (die über einen Ad Server ausgeliefert werden) und der Trägerseite (derStandard.at) ist möglich?
  • Welche Zusatzmöglichkeiten gibt es?

Den Ablauf kann man so zusammenfassen:

1. Idee

2. Konzepterstellung (entweder vom Kunden oder von uns)

3. Machbarkeitsanalyse

4. Umsetzung

5. Go live

In diesem Rahmen kann man kreativ sein, ein bisschen herumbiegen, aber nichts zerbrechen... oh, außer einmal, da hat uns ein/eine Kund:in einen virtuellen Hockey-Puck ins Display geschossen. 

Was sind aus deiner Sicht die drei größten Herausforderungen bei der Mutationserstellung?

Das hängt sehr oft vom jeweiligen Konzept ab.
Am wichtigsten ist es, von der kreativen Vision einer Umsetzung zu einem technischen Ablauf zu kommen, der im vorhandenen Zeitraum auch umsetzbar ist. Eine Challenge ist es außerdem, die Idee so abzubilden, dass alle beteiligten Player sich etwas darunter vorstellen können.
Eigentlich müsste die Frage für jede individuelle Mutation beantwortet werden – hier 2 Beispiele:

Bei der Hornbach Mutation „Komm zu uns, bevor es dein Garten tut“

Herausforderung: Wie schaffen wir es den Baum zum richtigen Zeitpunkt über die Seite laufen zu lassen, damit er an der Sitebar-Position ankommt, verschwindet und danach mit den anderen Gartenpflanzen im Auto losfährt?

Oder bei der Wien Energie Mutation:

Herausforderung: Wie viele Signale müssen wir in welcher Frequenz zwischen Werbemitteln und derStandard.at hin und her schicken, damit der Fahrer am Ergometer in die Pedale tritt, dabei Strom erzeugt und das Layout unserer Seite im Darkmode erleuchtet und wieder zu den default Farbsettings zurückbringt?

Was ist im Zusammenspiel der einzelnen Akteure (Verkauf, Kund:innen, Ad Technology…) das Wichtigste, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen?

Sich mit mir abzustimmen. Ich versuche Know-How Lücken zu füllen, bzw. wenn ich etwas nicht weiß, jemanden zu finden der es weiß. Ich habe auch trotz 19 Jahren Arbeitspraxis nicht auf alles eine Antwort. 😊

Wie viele Mutationen hast du im Laufe der Jahre beim STANDARD umgesetzt?

… ein paar Hundert.

Standen schon mal Mutationen auf der Kippe und wie wurden sie dann doch erfolgreich umgesetzt?

Ja. Die Umsetzung gelingt, indem man Arbeitstage verlängert.
Wir haben bis jetzt alles erfolgreich umgesetzt.

Wie sammelst du Feedback zu den Werbemutationen und wie beeinflusst dieses Feedback deine zukünftige Arbeit?

Feedback wird immer gemeinsam mit dem Sales-Team gesammelt. Die Rückmeldungen der verschiedenen involvierten Ansprechpersonen auf Kund:innen- und Agenturseite sind auch sehr unterschiedlich, aber dienen in erster Linie dazu uns zu verbessern.

Gibt es Beispiele, bei denen du basierend auf Rückmeldungen Anpassungen vorgenommen hast, die sich positiv auf die Performance ausgewirkt haben?

Wir agieren im Rahmen der von Browserherstellern vorgegebenen HeavyAd-Interventions. Bei der Anzahl an unterschiedlichen Devices mit denen unsere Seite angesurft wird, ist es so gut wie unmöglich 100% Abdeckung zu erreichen, aber wir versuchen auf alle Browser- und Deviceupdates zu reagieren, was laufende Anpassungen erfordert.

Was zeichnet deiner Meinung nach eine gute Mutation aus?

  • Wenn die Spezialeffekte der Mutation zum Konzept und zum beworbenen Produkt passen.
  • Manchmal ist weniger mehr. 
  • Mit einfachen Effekten kann man großartige Ergebnisse erzielen.
  • Eine gute Mutation ist eine, über die die Leute reden.

Was macht dir bei der Mutationserstellung am meisten Spaß?

Zufriedene Kund:innen! 😊